eine 10-tägige Reise mit bunten Attraktionen

Wenn man sich das Herz einer Hauptstadt vorstellt, denkt man an Wolkenkratzer, Verkehrsstau und Reklametafeln, oder? Falsch. Im urbanen Kern von Perth liegt einer der größten innerstädtischen Parks der Welt – und er ist von Farben überzogen. Der Kings Park ist größer als der Central Park von New York City. Jedes Jahr im September blühen viele der 12.000 Wildblumenarten des Staates und sprenkeln das Gelände in intensiven Schattierungen von Gelb, Pink, Blau, Rot, Grün und sogar Schwarz. Das ganze Jahr über ist der urbane Bush voll einheimischer Pflanzen, die einem spektakulären Blick aus der Höhe auf den Swan River weichen – darunter ein 750 Jahre alter Boabbaum. Das jährliche Kings Park Festival findet den ganzen September über statt. Die Wildblumen sind jedoch oft noch bis weit in den Oktober hinein zu sehen. Kostenlose Wanderungen werden täglich und das ganze Jahr über angeboten. Halten Sie Ausschau nach der Känguru-Pfote, einer zweifarbigen Pflanze, die ihrem Namen gerecht wird. Profi-Tipp: Die Pendlerbusse entlang St. Georges Terrace im Stadtzentrum bringen Sie kostenlos in fünf Minuten zum Kings Park. Sagen Sie dem Fahrer einfach, wo Sie hinwollen. Bringen Sie eine Picknickdecke mit und setzen Sie sich zu den Einheimischen auf dem üppigen Gras des Botanischen Gartens mit Blick auf ein atemberaubendes Stadtpanorama. Nach einem Spaziergang über die hängende Baumkronenbrücke, 52 Meter über dem Waldboden, verlassen Sie den Kings Park und fahren weiter nach South Perth, um einen Sonnenuntergang der anderen Art zu sehen. Bestaunen Sie die pfirsichfarbenen Spiegelungen auf der Skyline von Perth von einem fantastischen Ausblick aus, zum Beispiel in der neuen Rooftop-Bar Hi Line im Crown Towers.

Jedes Jahr werden in Westaustralien etwa 50 neue Wildblumenarten entdeckt, die meisten davon in der trockenen, flachen Wheatbelt Region nördlich von Perth. Die farbenprächtigen Blüten sind im ganzen Bundesstaat zu finden – und heute werden Sie sie sehen. Beginnen Sie Ihre Wildblumenjagd im John Forest National Park, 45 Autominuten für die Fahrt aus dem Zentrum Perths zu den umliegenden Hügeln. Dort suchen Sie sorgfältig nach Farbtupfern zwischen den Gräsern und Sträuchern und schließen Freundschaft mit den ansässigen Westlichen Grauen Riesenkängurus – sie sind ganz entspannt in Gegenwart von Menschen. Bald werden Sie heraus haben Blumen wie Banksien, Grevilleen, Schusspflanzen und Herzblatt-Flammenerbsen zu entdecken; einige sind groß, andere winzig und viele sind voller überraschender Details, wie die Haute Couture der Natur.

Fahren Sie anschließend 2,5 Stunden Richtung Norden zum Fischerdorf Cervantes. Halten Sie auf dem Weg an, um das niedrige Gestrüpp zu erkunden; Sie müssen aus dem Auto steigen, um die Blumen zu finden. Die jährliche Blüte beginnt auf halber Höhe des Bundeslandes Ende Juni und wandert wie eine langsam sich kräuselnde Welle über die Landkarte bis November, wenn die letzten Blütenblätter gegen Ende des Frühlings verschwinden. Der September ist die beste Zeit, um sie zu entdecken.

Halten Sie zum Mittagessen im beliebten Lobster Shack an und genießen Sie grandiosen Fisch und Meeresfrüchte. Unternehmen Sie eine Tour durch die Anlage, in der die Hummer verarbeitet werden. Fahren Sie auf dem Indian Ocean Drive zurück zum Nambung National Park, der Heimat der schaurig-schönen Pinnacles: natürliche Kalksteinformationen, die wie verwitterte Türme aus dem gelben Sand ragen. Tausende sind über eine weite, nackte Ebene verteilt, die einer Landschaft wie von einem anderen Stern ähnelt. Man kann sie mit dem Auto erkunden. Schöner ist es aber, zu Fuß zu gehen, um ihnen schön nah zukommen, mit Blick auf den Ozean im Hintergrund (fantastische Fotos). Übernachtung in Cervantes.

Aufbruch in südöstlicher Richtung nach Toodyay, einer ländlichen Stadt mit Charakter und einer überraschend hohen Anzahl an Pubs, Cafés und Antiquitätenläden. Die Fahrt sollte etwa 2,5 Stunden dauern; unterwegs steuern Sie den Julimar Conservation Park an und machen Jagd auf Orchideen. Für Wildblumenliebhaber sind dies Meisterwerke, sowohl wegen ihrer anmutigen Formen als auch wegen ihrer Seltenheit – die Blüten zu entdecken wird zum Wettkampf. Fahren Sie weiter nach Toodyay und lassen Sie diese schrullige Kuriosität auf sich einwirken. Die Stadt rühmt sich eines ganzjährigen Weihnachtsladens, Christmas 360 und hat ein Café im Stil der 1950er Jahre samt Coca Cola Museum – beide sind einen Blick wert (und die Milchshakes des Cafés sind gut).

Das Pelham Reserve etwas außerhalb der Stadt sieht im Frühjahr oft so aus, als wäre der Boden rosa gestrichen worden. Die Wildblumen, die eine für Instagram wunderbar geeignete Farbe erzeugen, werden Everlastings genannt und fühlen sich wie trockenes, glänzendes Papier an. Wenn es im Winter viel regnet, bedecken sie den Boden wie ein Teppich und führen zu den York Gum- und Himbeerakazien-Wäldern. Unter dem khakifarbenen Baumkronendach gibt es Picknicktische. Bringen Sie einen Snack mit, genießen Sie ihn bei Vogelgesang und treten Sie dann die hübsche 80 Kilometer lange Rückfahrt nach Perth an.

Erleben Sie den Nervenkitzel, von einer wässrigen Start‑ und Landebahn in einem Wasserflugzeug abzuheben und den Swan River in Ihrem Kielwasser zu lassen, während Sie an der Wolkenkratzerfront von Central Perth vorbei zur nahe gelegenen Insel Rottnest Island fliegen. Die Farben wechseln vom Stahlblau des Flusses bis zum glasigen Türkis am Rand der Insel, auf der sich gesprenkelte Flecken von grünem Seegras, Korallengärten und Marineblau treffen. Die Reise ist allzu schnell vorbei – es dauert nur 15 Minuten, um Rottnest zu erreichen – aber das Erlebnis Swan River Seaplanes beinhaltet einen niedrigen Rundflug über der Insel und einen aktivitätsreichen All-Inclusive-Tagesausflug. Sehen Sie sich die Sehenswürdigkeiten an, lernen Sie die (manchmal dunkle) Geschichte kennen, machen Sie ein Selfie mit einem Quokka – dem ultra-süßen, grinsenden Rottnest-Beuteltier – und genießen Sie ein gemütliches Mittagessen mit Blick auf kristallklares Wasser. Dann können Sie sich auf einen weiteren fantastischen Rückflug mit Wasserlandung auf der Perth-Seite freuen.

Margaret River ist bekannt (und beliebt) für seinen Wein, seine Wellen und seine Wale, aber übersehen Sie nicht die anderen beeindruckenden Attraktionen. Wildblumen drängen sich durch den Waldboden, schießen wie winzige Farbstreifen durch das Grün, schmücken die Spitzen von Küstensträuchern, die sich in der maritimen Brise bewegen und sich in den Zweigen hoher einheimischer Bäume ansammeln und feine Blütenblätter wie feinen, süß riechenden Schnee nach unten rieseln lassen. Unternehmen Sie einen einfachen Spaziergang vom Kap zum nördlichen Ende des Cape Track – Sie können kurze Abschnitte wählen. Die Strecke zwischen dem Cape Naturaliste Lighthouse und dem Smiths Beach ist voller Wildblumen – oder nehmen Sie an einer lustigen und informativen Wanderführung oder einer preisgekrönten Allradtour teil, die eine Weinprobe beinhaltet. Erfahren Sie mehr über Westaustraliens extreme Biodiversität, als Sie sich je vorstellen konnten. Fun fact: 70 Prozent der blühenden einheimischen Pflanzen des Bundesstaates sind nirgendwo sonst auf der Welt zu finden.

Margaret River ist nicht nur voller Naturschauspiele, sondern auch voller uralter Weisheiten und Kulturwunder. Koomal Dreaming bietet unvergessliche Erlebnisse, die Ihnen ein umfassendes Bild von diesem von Wasser umgebenen Land vermitteln. Wahrscheinlich bekommen Sie Gänsehaut, wenn das tiefe Trällern eines Didgeridoo die Luft der alten Ngilgi Cave erfüllt. Sie werden darauf stolz sein, die Kunst des Feuermachens zu erlernen, und genießen den Geschmack von Kängurufleisch, das über den Flammen gebrutzelt hat. Bei der Suche nach exquisiten Zutaten aus dem Busch oder der Interpretation alter Artefakte im Naturaliste National Park beschreiben Besucher häufig ihre Erlebnisse mit Aboriginal am Margaret River als ein „Erwachen“.

Wenden Sie sich nach Süden, um tiefer in die Margaret River Region einzudringen, wo die Bäume höher werden und die Wildblumen den Boden darunter bedecken. Verbinden Sie das Auskundschaften der Wildblumen mit einer Mountainbike-Tour durch den Busch zu einigen der berühmten Weinkellereien der Region. Die Sip n Cycle Winery Tour auf zwei Rädern führt Sie von Weinkeller zu Weinkeller. Sie radeln entspannt, um den Wein und die herrliche Landschaft zu genießen, in der er produziert wird. Bei den Weinproben ist Zurückhaltung geboten, da Sie mit dem Fahrrad unterwegs sind. Anschließend möchten Sie ja noch im Leeuwin-Naturaliste National Park die in den Himmel reichenden Karri-Bäume erkunden, bekannt als Boranup Forest. Die bis zu 60 Meter hohen Bäume zeichnen sich durch ihre hellweißen Stämme aus, unter denen sich Farbtupfer von kleinen Wildblumen verstecken. Machen Sie den malerischen Umweg über den nicht asphaltierten Boranup Drive und blicken Sie in den Himmel.

Der Wildnis-Hotspot von Walpole ist drei Autostunden von Margaret River entfernt und führt über die ganze Strecke durch hohe Baumbestände. Halten Sie zum Mittagessen in Pemberton, ehemals eine Hochburg der Holzverarbeitung. Besuchen Sie auf Ihrem Weg nach Süden den hoch aufragenden Diamond Tree am Stadtrand – klettern Sie nach oben zum Feuerausguck, wenn Sie sich trauen. Ihr Hauptziel für heute: das berühmte Valley of the Giants, wo die riesigen, roten Tingle-Bäume inmitten von Wildblumen stehen. Die größten dieser Bäume haben einen Umfang von 22 Metern, sie erreichen eine Höhe von 40 Metern und ein Alter von etwa 400 Jahren. Wenn Sie keine Höhenangst haben, begeben Sie sich auf den Tree Top Walk, eine in den Bäumen hängende, filigrane Brücke, die 600 Meter lang durch die Baumkronen führt und mit den Zweigen schwankt. Es ist, als würde man durch die Luft wandeln. Anschließend haben Sie eine Pause bei Singlefile Wines verdient (probieren Sie den charakteristischen Chardonnay), in der Nähe der hübschen Küstenstadt Denmark.

Der Bibbulmun Track erstreckt sich fast 1.000 Kilometer ab Perth. Sein Ende verbindet Denmark mit der benachbarten, an einer Bucht gelegenen Stadt Albany. Am Morgen wählen Sie einen kurzen Abschnitt aus, und schon wenige Minuten nach dem Betreten des Buschwerks sehen Sie die vertrauten Farbflecken. Die Wildblumen hier sind klein und zierlich, aber es lohnt sich, sie zu entdecken. Kommen Sie näher und konzentrieren Sie sich auf die feinen Details – das Kunstwerk von Mutter Natur sorgt für exzellente Makrofotos. Es gibt etwa 8.000 Wildblumenarten in diesem Gebiet. Ein paar davon werden Sie finden, bevor Sie dem Pfad nach Osten zum Stirling Range National Park in der Nähe von Albany folgen. Seltene Orchideen lieben dieses Gebiet, ebenso wie etwa 1.500 andere einheimische Pflanzenarten, die die zahlreichen Wanderwege säumen.

Danach fahren Sie zum Torndirrup National Park und lassen sich in The Gap den Wind um den Kopf wehen; dort ragt eine Aussichtsplattform über eine Klippe und bietet einen aufregenden Blick auf den wilden Ozean in der Tiefe.

Die fünfstündige Fahrt nach Esperance lässt sich am besten mit einem Abenteuer im Fitzgerald River National Park unterbrechen. Das UNESCO-Weltbiosphärenreservat gilt als eines der reichsten Wildblumenparadiese der Welt – fast 20 Prozent der Pflanzenarten Westaustraliens sind hier zu finden – und erwacht von September bis November zum Leben. Achten Sie auf die leuchtenden Rot- und Gelbtöne von Banksien und Flaschenbürsten, das heiße Rosa von Hakeas und die zarten Wedel von Federblumen. Beobachten Sie die einheimischen Tiere, wie die vom Aussterben bedrohte Sprenkelbeutelmaus. Wenn Sie sich still verhalten, könnten Sie eine sehen. Fahren Sie nach Point Ann, um Wale in der Bucht zu sehen. Reißen Sie sich vom Anblick los, denn die dem Archipel zugewandte Stadt Esperance wartet auf Sie, und mit ihr eine große Sehenswürdigkeit. Die Region beherbergt eine Fülle von rosafarbenen und regenbogenfarbenen Seen, die von Gelb und Orange bis hin zu Pastellrosa und tiefem Rot variieren und inmitten grüner Grasflächen liegen. Nehmen Sie an einem Rundflug mit Fly Esperance teil und erleben Sie das farbenfrohe Spektakel von oben.

Es ist kaum zu glauben, Kängurus am Strand von Lucky Bay faulenzen zu sehen. Überzeugen Sie es sich am besten selbst. Etwa 60 Kilometer östlich der Stadt heben sich diese legendären Tiere gut vom pulvrigen weißen Sand ab, der so unberührt ist, dass er quietscht, wenn man barfuß entlang geht. Die Kulisse aus transparentem blauem Wasser macht die Szene nur noch bezaubernder. Garantiert werden Sie so viele Fotos machen, wie Ihre Speicherkarte verarbeiten kann. Zurück in Esperance gehen Sie auf dem gepflasterten Weg, der dem Vorland folgt, nehmen dann die kurze Fahrt zum Flughafen und fliegen zurück nach Perth.