Wilde Natur, seltene Tiere: Die besten Tipps für die Great Ocean Road und die Otways
In mehr als 50 Nationalparks können Besucher die unterschiedlichsten Landschaften Victorias erkunden: Regenwälder, Eukalyptusbäume und weiße Sandstrände an den Küsten. Dabei lassen sich die einzigartigen Tiere Australiens in freier Wildbahn beobachten. Naturschützerin Lizzie Corke, die von klein auf in Victoria lebt, kennt die besten Geheimtipps für den Bundesstaat im Südosten Australiens.
Strände, Wälder und verschlafene Koalas
Du kannst den südaustralischen Bundesstaat Victoria zu jeder Jahreszeit besuchen und jedes Mal etwas Neues entdecken. Im australischen Winter ist das Meer eher stürmisch, und du kannst beobachten, wie Wale aus antarktischen Gewässern an unsere Ufer kommen, um ihre Babys in wärmeren Gewässern zur Welt zu bringen. Im Frühling blühen überall zarte Wildblumen, und kleine Känguru-Joeys – so werden Känguru-Babys genannt – tauchen aus den Beuteln ihrer Mütter auf. Im Sommer kannst du dich auf einen klaren, blauen Himmel, weißen Sandstrand und verschlafene Koalas freuen. Auch im Herbst wird es bei langen Spaziergängen durch die wunderschönen Wälder alles andere als langweilig.
Schon gewusst?
In den Otways wandelt man nicht nur auf den Spuren der Aborigines, sondern auch auf denen der Dinosaurier. Dazu passend gibt es hier auch das Dinosaur Cove.
Wilde Tiere und einzigartige Nationalparks in den Otways
Einer meiner Lieblingsorte in Victoria sind die Otways, die Region rund um den Great Otway National Park. Dieses Naturschutzgebiet verläuft von der südlichen Küste Australiens bis in das Landesinnere und lässt mich immer wieder staunen.
Es ist eine Landschaft der Gegensätze: An der Küste triffst du auf Eukalyptusbäume, Klippen und Dünen, im Landesinneren auf Regenwälder. Das Ökosystem ist einzigartig: Koalas dösen in den Baumwipfeln, Kängurus hüpfen durch das Grasland, Schwärme wilder Papageien fliegen durch die Bäume, und scheue Rattenkängurus und sogar Filander – Beuteltiere, die eng mit dem Wallaby und dem Känguru verwandt sind – suchen in den Farn-Schluchten nach Futter. Unterschiedliche Arten, die an vielen anderen Orten verloren gegangen sind, überleben hier immer noch in den Wäldern, Schluchten und Heideflächen von den Otways. Dazu gehört zum Beispiel der gefährdete Riesenbeutelmarder, im Englischen Tiger Quoll genannt, der jahrzehntelang als ausgestorben galt, aber in den Wäldern der Otways gesichtet wurde.
Australische Tiere kannst du garantiert auf einer geführten Tour durch unseren neuen weitläufig angelegten Natur Park Wildlife Wonders beobachten. Die Besonderheit des Parks ist, dass es keine Zäune zwischen den Tieren und Besuchern gibt und ihr die australische Tierwelt hautnah erleben könnt. Unsere Guides sind Experten auf ihrem Gebiet: Sie können dir aktuelle Forschungsergebnisse mit auf den Weg geben und die Wunder der australischen Tiere anschaulich näher bringen.
Die Great Ocean Road
Schon gewusst?
Die Zwölf Apostel, im Englischen Twelve Apostels genannt, waren vor rund zehn Millionen Jahren noch mit dem australischen Festland verbunden. Durch Wind und Wellen ist der Kalkstein zu seiner heutigen Form erodiert.
Inmitten des Great Otway National Park verläuft die Great Ocean Road, eine der berühmtesten und schönsten Küstenstraßen der Welt. Sie ist auf jeden Fall eine Rundreise wert, denn entlang dieser rund 243 Kilometer langen Strecke erwarten dich zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Dazu gehören die bis zu 60 Meter hohen, im Meer stehenden Kalksteinfelsen, die Zwölf Apostel, die zum Port Campbell National Park gehören. Sie sind das Wahrzeichen der Great Ocean Road.
Was mich immer wieder an der Great Ocean Road überrascht, ist die Vielfalt der Landschaften, die du entlang dieser berühmten Straße Australiens erkunden kannst. Darunter Apollo Bay, ein wunderschöner Küstenort, den du bei einem Spaziergang an der Küste entdecken kannst. Oder aber du genießt die leckeren Meeresfrüchte, frisch gefangen und zubereitet, bei einem Glas Wein aus der Region. Du kannst auch die Great Ocean Ecolodge, eine gut ausgestattete Lodge, besuchen und inmitten der australischen Natur und Tierwelt nachhaltig übernachten. Wenn du die Umgebung abseits der Hauptstraße der Great Ocean Road erkundest, wirst du ebenfalls auf viele verborgene Schätze stoßen. Neben atemberaubenden Stränden gibt es Wanderwege durch Heidelandschaften, in denen sich zwischen vielen Wildblumen kleine Tiere verstecken. Dort triffst du auch auf Regenwälder mit mehr Wasserfällen, als du wohl jemals in einem Leben an einem Ort versammelt siehst. Dazu kommen Hunderte von Kilometern an Radwegen, die dich durch tiefe Wälder führen. Mein Tipp: lieber länger als ein paar Tage bleiben. In den Otways und im gesamten australischen Bundesstaat Victoria gibt es einfach zu viel zu entdecken.