Australiens heilsamste Landschaften (nach Meinung der besten Fotografen Australiens)

Zusammengetragen von Natasha Dragun

Der Aufenthalt in der Natur tut gut, die freie Natur hebt die Stimmung und beruhigt die Seele. Und wenn eines sicher ist, dann dass es diesem Land nicht an weiten Flächen mangelt. Die besten Fotografen Australiens sind äußerst versiert darin, die heilsamsten Landschaften des Landes einzufangen. Eben die Orte, die den Geist beflügeln, den Verstand beruhigen und den Herzschlag verlangsamen. Erfahren Sie, was ihre Lieblingsorte in Australien sind, um von der modernen Welt abzuschalten.

Lord Howe Island

• James Vodicka: Er hat zahlreiche Beiträge zu Reisekampagnen für Tourism Australia, Baillie Lodges und Lord Howe Island Tourism verfasst. 
• Sitz in: Airlie Beach, Queensland
• Instagram: @jamesvodicka

„Lord Howe Island wirkt wie ein exotisches Reiseziel, als gehöre es zu Hawaii oder Tahiti, aber es ist nur zwei Flugstunden vom australischen Festland entfernt und liegt vor der Küste von New South Wales.

„Seine Landschaften, die hoch aufragenden vulkanischen Klippen, der üppige subtropische Regenwald, die gewaltigen Korallenriffe, Schiffswracks, die unberührten goldenen Strände, all dies hat eine sofortige beruhigende Wirkung auf die Seele. Da nur 400 Besucher gleichzeitig die Insel besuchen dürfen, können Sie mit der Gewissheit reisen, dass es sich um ein perfektes Paradies mit vielen ruhigen Plätzen handelt, an denen Sie Ihren Kopf frei bekommen. Heutzutage ist dies eine Seltenheit, denn es gibt nicht mehr viele geheime Orte wie diesen auf der Erde. 

„Der Natur so nahe zu sein, verändert die Art, wie man fühlt und denkt. Und da es keinen Handy-Empfang und nur sehr wenig WLAN gibt, zwingt einen die Insel dazu, dem Alltag zu entfliehen.

„Lord Howe Island hat etwas Besonderes an sich, das ich nirgendwo anders gespürt habe. Dieses Gefühl kann ich nur schwer beschreiben. Wenn Sie genug Zeit auf der Insel verbringen und die verschiedenen Unterwasserwelten und Juragipfel erforschen, werden Sie zweifellos eine tiefe Verbundenheit mit dem Ort entwickeln. Dann stellt sich Ihnen die Frage, ob Sie Ihre Entdeckungen mit allen Interessierten teilen oder sie als Ihre eigenen kleinen Geheimnisse bewahren möchten.“

Weitere Informationen zu Lord Howe Island

Bondi Beach

• Eugene („Uge“) Tan: Gründer von Aquabumps, eine Website mit täglichem E-Mail-Versand, die dem Strandleben auf der ganzen Welt gewidmet ist. 
• Sitz in: Bondi, Sydney, New South Wales 
• Instagram: @aquabumps

„Es ist unglaublich, dass ein Strand wie Bondi so nah an der Stadt liegt und jeden Tag Wellengang hat, sodass man vor und nach der Arbeit surfen kann. 

„Ich liebe das Licht an der Ostküste von Sydney. Am liebsten fotografiere ich hier früh am Morgen. Ich schwimme oft im Dunkeln, vor der Morgendämmerung, und springe immer mit einem großartigen Gefühl aus dem Wasser. Dann bin ich losgelöst von den trivialen Dingen des Lebens, aber mit der Natur verbunden und völlig im Reinen. 

„Es ist fast schon spirituell, dort unten zu sein, das kühlende Gefühl von Sand und Wasser zu spüren und dann beim Schwimmen oder Surfen Mantarochen und sogar Wale zu sehen, während die Sonne über dem Horizont aufgeht. Es ist toll, den Tag so zu beginnen.

Weitere Informationen zu Bondi

Byron Bay

• Craig Parry: Haben Sie sich schon einmal gefragt, wer die Byron Bay-Einwohner Chris Hemsworth und den Buckelwal Migaloo fotografiert? Das ist Craig Parry. 
• Sitz in: Byron Bay, New South Wales 
• Instagram: @craigparryphotography

„Aufgewachsen bin ich in Byron, meinem Lieblingsort. Ich liebe es, dass ich in einer Minute auf einem Boot sitzen und Wale fotografieren (darunter Migaloo, ein Albino-Buckelwal, der seit 1991 in den Gewässern von Byron gesichtet wurde), in der nächsten schwimmen und eine Stunde später durch den Regenwald wandern kann. Durch diese enge Verbindung zur Natur wird man sehr emotional und weiß alles zu schätzen, was man hat. 

„In letzter Zeit habe ich eine große Menge an Wildtieren beobachtet: mehr Schmetterlinge beim Laichen, haufenweise Schildkröten im Wasser. Ich kenne einen kleinen geheimen Ort, an dem ich gerne schwimme und wo ich täglich garantiert Schildkröten und Fische sehe. Und dann sind da noch die Wale.

„Während in einigen Teilen von Byron viel los ist, gibt es andere Gegenden, wie beispielsweise die Nationalparks, in denen man sich eine Million Kilometer weit weg fühlt. Manchmal sieht man niemanden. Es gibt nicht mehr viele solcher Orte auf der Welt.“

Weitere Informationen zu Byron Bay

Cape Peron

• Jarrad Seng: Der Fotograf, Filmemacher und Creative Director Jarrad hat an Tourismuskampagnen, Kunstinstallationen und Kurzfilmen auf der ganzen Welt gearbeitet. 
• Sitz in: Fremantle, Westaustralien
• Instagram: @jarradseng

„Cape Peron ist schwer zu erreichen. Man braucht einen Allradantrieb. Bei meinem letzten Besuch war ich mit dem Aborigine-Führer Darren Capewell unterwegs, und wir erlebten eine holprige, aber wunderschöne Fahrt durch den Francois Peron National Park, der das Kap umgibt. Plötzlich öffnet sich die Landschaft und gibt den Blick frei auf rote Erde, steile Klippen, weiße Strände und den azurblauen Ozean. Es trifft einen mitten ins Gesicht, und zwar auf bestmögliche Weise. 

„Es ist absolut niemand da, und die Umgebung ist so friedlich und beruhigend. In unserem Alltag sind wir ständig in Eile und verlieren uns oft so sehr in der Arbeit, dass wir vergessen, das zu schätzen, was wir tun. Aber dieser Ort zwingt einen dazu, das Tempo zu drosseln und einfach die Natur einzuatmen. 

„Ziehen Sie Ihre Schuhe aus, fühlen Sie den Sand und den Boden und genießen Sie das unglaubliche Licht am Ende des Tages, das die Klippen golden schillern lässt und das es nur in Westaustralien gibt.“

Weitere Informationen zur Coral Coast

Uluru

• Lauren Bath: Lauren ist Australiens erste professionelle Instagrammerin und hat eine beeindruckende Kundenliste, darunter Tourism Australia, Switzerland Tourism und die Canadian Tourism Commission. 
• Sitz in: Gold Coast, Queensland
• Instagram: @laurenepbath

„Den Zauber von Uluru spüren Sie schon vor der Landung auf dem Flughafen Ayers Rock. Dies ist das Herzstück Australiens und ein unglaublich spiritueller Ort. Wenn man hier zum ersten Mal einen Fuß auf den Boden setzt, spürt man es in den Knochen, die echte und unmittelbare Verbindung. 

„In den letzten Jahren war ich etwa sechs Mal dort. Trotzdem ist es jedes Mal ein ebenso magisches und bewegendes Erlebnis. Ich erinnere mich noch an das erste Mal, als ich dort Sterne fotografiert habe. Es war faszinierend. Ich fand eine abgelegene Straße, hielt an und baute mein Stativ auf. Abgesehen von dem Glitzern am Himmel war es völlig dunkel und unberührt, und es herrschte eine spürbare Energie. 

„Ich fühlte und fühle mich immer noch völlig mit dem Land hier verbunden.“

Weitere Informationen zum Uluru

Die tasmanische Westküste

• Rob Mulally: Egal, ob er in einer Großstadt oder auf einem Berggipfel fotografiert, Robs Bilder inspirieren Reisende. Kein Wunder, dass er zu großen internationalen Tourismuskampagnen beigetragen hat. 
• Sitz in: Sydney, New South Wales
• Instagram: @robmulally

„Tasmaniens Westküste ist extrem abgelegen und schwierig zu erreichen. Aber ich liebe Orte wie diesen, an denen man sich fast wie auf einer Zeitreise fühlt. Das Meeresschutzgebiet Port Davey/Bathurst Harbour zu erkunden, ist wie ein Besuch am Ende der Welt. Es ist ein unglaublich friedliches Gefühl. Die Umgebung, ein wunderschöner See, Berge, Wälder, ist gleichzeitig beruhigend und adrenalinfördernd. Man ist den Extremen ausgeliefert, hier hat die Natur das Sagen. 

„Es gibt keinen Mobilfunkempfang, aber das Naturschauspiel ist so fesselnd, dass man gar nicht nach seinem Gerät greifen möchte. Es ist, als ob man auf ein echtes Gemälde starrt, ganz dunkel und stimmungsvoll, mit einer beeindruckenden Landschaft nach der anderen. 

„An Orten wie diesem ist die Spannung so groß, dass man meint, der erste Mensch zu sein, der ihn besucht.“

Weitere Informationen zu Tasmaniens Westküste

Die Kimberley Region

• Jampal Williamson: Jampal ist Mitinhaber der Bildproduktionsfirma Salty Wings und hat mit seinen mehrfach preisgekrönten Bildern bereits an vielen Kampagnen von Tourism Australia mitgewirkt. 
• Sitz in: Gold Coast, Queensland
• Instagram: @saltywings

„Es ist schwer, die Kimberley Region Westaustraliens in Worten zu beschreiben. Es ist eine Gegend, die man spürt. Dort erlebe ich übernatürliche Gefühle. Es ist ein Ort, der einen über die Größe der Natur und die Kleinheit des Menschen nachdenken lässt. Das Gefühl von Wunder und Ehrfurcht ist demütigend.

„Wenn ich in der Kimberley Region bin, achte ich darauf, das Tempo zu drosseln, zuzuhören und die spirituelle Bedeutung des Landes und der Aborigine-Gemeinschaften anzuerkennen. Zu sehen, wie sie sich bereits seit Zehntausenden von Jahren mit der Landschaft verbinden hinterlässt immer einen Eindruck.

„Dieser Teil Westaustraliens ist eines der letzten Wildnisgebiete der Welt. Es muss geschützt werden. Es ist unglaublich vielfältig: Fußabdrücke von Dinosauriern, rote Erde und azurblaues Wasser, fruchtbare Täler mit Palmen und Wasserfällen, Wüstenlandschaften und Berge ... In wenigen Minuten gelangt man von sengender Hitze in eine Kühlbox. Das ist Australiens ganz eigener Jurassic Park.“

Weitere Informationen zur Kimberley Region

North Stradbroke Island

• Kara Rosenlund: Als Fotografin und Autorin wurden Karas Bilder in großen internationalen Reisemagazinen veröffentlicht. Ihre Drucke können Sie auf ihrer Website kaufen.
• Sitz in: Brisbane, Queensland
• Instagram: @kararosenlund

„Ich bin verliebt in die Kultur und Landschaft von North Stradbroke Island (Minjerribah) in der Moreton Bay von Queensland. Dorthin fliehe ich, wann immer ich kann. Egal, wie oft ich die Insel besuche, sie gibt mir ein Gefühl von Freude und Freiheit. Es hat etwas wirklich Heilsames, über das Wasser irgendwohin zu reisen: Die Spannungen der modernen Welt verschwinden, sobald die Fähre Minjerribah erreicht (eine 45-minütige Fahrt von Brisbanes Süden aus). 

„Die Möglichkeit zu haben, den Augenblick zu genießen und die Entwicklung des Tages von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu beobachten, vermittelt einem ein Gefühl der Verbundenheit mit der Landschaft, wo der Strand auf das Buschland trifft. Ich habe auch Ehrfurcht vor dem Volk der Quandamooka und ihrer Verbundenheit mit dem Land.

„Der Morgen beginnt mit einem Bad am Strand, gefolgt von einem Spaziergang in der Natur mit meiner Kamera, um zu sehen, was ich finden kann. Ich liebe es auch, Myora Springs zu besuchen, ein spiritueller Ort, an dem Süß- und Salzwasser aufeinandertreffen.“

Weitere Informationen zu North Stradbroke Island

Murray River

• Ewen Bell: Ewen, Empfänger zahlreicher Auszeichnungen für Reisefotografie, schreibt auch Reiseberichte und veranstaltet Fototouren rund um die Welt. 
• Sitz in: Melbourne, Victoria
• Instagram: @ewenbell

„Die Landschaft des Murray River im Norden Victorias ist mit nichts anderem in diesem Land vergleichbar. Hier dreht sich das Leben um die Wasserwege, das war schon immer so. Es ist demütigend, ruhig neben einem hundert Jahre alten Eukalyptusbaum zu sitzen, einem Baum, der schon lange vor den Weißen (Europäern) hier stand und den Aborigine-Gemeinschaften, die diese Flussufer und Überschwemmungsgebiete bewirtschafteten, Schatten spendete. Heute versorgt der Fluss die nahegelegenen Obstplantagen, Farmen und Winzereien von Rutherglen bis Swan Hill, wo kräftige Rotweine hergestellt werden, die in diesem Gelände überleben können. 

„Das Land ist wirklich flach, ohne Berge, sodass man jeden einzelnen Strahl des Sonnenuntergangs mitbekommt. Das Ende des Tages ist hier spektakulär. 

„Wann immer ich hier bin, fühle ich mich mit dem Land verbunden. Es geht nicht ums Reisen, sondern einfach ums Sein. In einer so weiten Landschaft fühlt man sich klein.“

Stockton Sand Dunes

• Gab Scanu: Samsung, Google, Louis Vuitton ... Gabs beeindruckende Reise- und Lifestylebilder sind bei einigen der größten Unternehmen der Welt gefragt. 
• Sitz in: Sydney, New South Wales 
• Instagram: @gabscanu

„Es ist verrückt, dass man nur zwei Stunden nördlich von Sydney in Port Stephens auf diesen gewaltigen Küstenstreifen trifft, wo Sanddünen auf den Ozean treffen. 

„Die Landschaft hier ist sehr weitläufig und verändert sich ständig. Dies sind Wanderdünen, sodass man bei jedem Besuch eine neuen Ausblick hat. Der Kontrast zwischen der „Wüste“ und dem Meer, die unglaublichen Formen, Kanten, Texturen, Lichter und Schatten ... das ist so beeindruckend, dass ich jetzt jedes Jahr ein paar Mal hinfahre. 

„Hier zu sein, versetzt dich in eine andere Welt. Deine Vorstellungskraft wird herausgefordert und man wird dazu inspiriert, auszubrechen und kreativ zu sein. Die Kulisse dehnt sich endlos aus. Es ist, als hätte man die ganze Welt für sich allein.“

Weitere Informationen zu Port Stephens